VON GIACOMELLI ZUM BÖHM
Es war der unbewusste Anfang einer Faszination. Eine in Zeit vorfelegte Begegnung, die sich erst nach Jahren offenbaren sollte. Oder, wenn man so will, eine Fügung.
Nach dem Besuch einer Ausstellung von Mario Giacomelli, beschloß ich in den neunziger Jahren eine Portraitserie in einem Altersheim aufzunehmen. Schwer beeindruckt von der Art des Großmeisters, mit einer gehörigen Portion Leichtsinns und Naivität fuhr ich nach Zabrze in eine Pflegeeinrichtung des Kamillianer-Ordens. Nein, vorweg gesagt, ich erlebte kein Desaster. Im Gegenteil, es war eine prägende Erfahrung – sowohl fotografischer als auch menschlicher Natur. Aber zum dort Erlebten vielleicht ein anderen Mal.
Clou der Sache ist, dass ich erst mehrere Jahre später erfahren habe, wo ich, was die Verortung angeht, eigentlich fotografiert habe. Es war jenes Gebäude, das nach Plänen des Dominikus Böhm auf dem Montagsmarktplatz als ein Altersheim 1929 erbaut wurde…
Eine Fügung eben.