Im Beton aufblühendes Symbol. In der Anlehnung an das von Gottfried Böhm entworfene Rosen-Hauptmotiv der Bleiglasfenster im Mariendom Neviges, gestaltete Markus Böhm – einer der Söhne des Architekten – die Altarwand der Kryptakapelle des Doms. Um das Tabernakel eingefast und mit dem Text des Sonnengesang des Heiligen Franziskus ergänzt, entstand ein expressives Meisterwerk der Wandmalerei. Das, nomen est omen, geometrisch-pflanzliches Ornament besticht durch künstlerische Raffinesse – eine fassbare Symbiose des Geistes mit der Materie.
Was 1929 lediglich als eine vorübergehende Lösung gedacht war, überrascht bis heute die Phantasie und Vorstellungskraft des Betrachters und versetzt ihn in ungläubiges Staunen. Als Dominikus Böhm mit der architektonischen Gestaltung des Montagsmarktplatzes in Hindenburg beauftragt wurde, stand ihm noch eine scheinbar undankbare Aufgabe bevor; die Umgestaltung des sich bereits im Rohbau befindlichen Vereinshauses des neuen Kamillianer Ensembles. Bis die nach seinen Entwürfen geplante neue Kirche gebaut würde, sollte Böhm das Vereinshaus in eine Notkirche in „schlichter und sparsamer Form“ […]